Vor 1938 gab es in Wien eine außergewöhnliche große Zahl an Fotoateliers, die in weiblicher jüdischer Hand waren. Das Jüdische Museum Wien geht den Gründen dafür nach und macht ein großartiges Stück jüdischer Wiener Frauengeschichte wieder zugänglich. Eine Auswahl an Arbeiten von ca. 40 Wiener jüdischen Fotografinnen bietet ein repräsentatives Bild der österreichischen Fotografiegeschichte in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Dora Kallmus (d’Ora), Trude Fleischmann, Alice Schalek, Edith Tudor Hart und viele andere prägten die Studiofotografie, aber auch die Kunst- und Reportage-Fotografie. Vor allem durch die Porträts wird das kulturelle Leben in der Ersten Republik nachvollziehbar. Die Fotos und die Lebensgeschichten der Fotografinnen ermöglichen einen Blick auf das moderne Frauenbild der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Die Ausstellung folgt dem Weg der Fotografinnen ins Exil und erinnert an das willkürliche Ende dieser Ära für Wien, aber auch an die Fortführung in anderen Ländern und Kontinenten.
Kuratorinnen: Iris Meder, Andrea Winklbauer
Gestaltung: Conny Marco Cossa
Ausstellungsgrafik: Fuhrer, Wien