An die 300.000 jüdische Soldaten dienten im Ersten Weltkrieg. Feldrabbiner sorgten für ihre religiösen Bedürfnisse und die der kriegsgefangenen Soldaten. Die Frontlinien überrollten und verwüsteten das größte jüdische Siedlungsgebiet in Galizien. An die 80.000 jüdische Flüchtlinge gelangten nach Wien und veränderten die Struktur der Gemeinde. Für die junge Generation war das Projekt der Assimilation gescheitert, sie wurden Anhänger des Zionismus.
Die Ausstellung widmet sich zahlreichen Biographien von Soldaten, Politikern, Rabbinern, Künstlern oder Revolutionären und Pazifisten – darunter auch etliche Frauen. Auch die Front bei Jerusalem, der Pazifismus und die unruhige Umbruchphase 1918/19 werden thematisiert. Historische Objekte, wie Huldigungsadressen jüdischer Gemeinden an das Kaiserhaus, Gemälde bedeutender Persönlichkeiten, zahlreiche Memorabilia jüdischer Soldaten oder Judaika aus Galizien und Wien werden ebenso gezeigt. Digital eingespielte Schwarz-Weiß-Fotos aus Wien, Galizien und Jerusalem sowie publizistische Quellen in Vitrinen ergänzen die ausgestellten Objekte.
Kurator: Marcus G. Patka
Das gleichnamige Buch in Deutsch ist bei Styria Premium (ISBN- 978-3-222-13434-0) erschienen und zum Preis von 24,99 € via info@jmw.at oder im Bookshop Singer im Museum in der Dorotheergasse sowie im Buchhandel erhältlich.
Freier Eintritt für Rekruten im Rahmen ihres Wehrdienstes und Zivildiener in diese Ausstellung!