#JMWTeamKocht: Jemenitische Hühnersuppe – Jüdisches Penicillin für kalte Tage
Es ist Ende Jänner, Anfang Februar. Es ist kalt, es ist grau – die Nase rinnt. Doch was hilft? Hühnersuppe natürlich! Hühnersuppe zählt zu den traditionellen jüdischen Gerichten und da man ihr Wunderkräfte für Erkältungen nachsagt, ist sie auch als „Jüdisches Penicillin“ bekannt. Sie schmeckt köstlich, wärmt von innen und hilft bei Grippe, Schnupfen und vielen weiteren winterlichen Beschwerden. In der Erinnerung vieler macht die Großmutter natürlich die beste Hühnersuppe – egal ob mit oder ohne Mazzaknödel.
Für diese Ausgabe von #JMWTeamKocht mussten wir leider ohne Großmutter auskommen, haben dafür aber eine besondere Hühnersuppe zubereitet: eine jemenitische, die aus einer jahrhundertealten Tradition stammt. Doch bevor wir uns dem Rezept widmen, werfen wir einen Blick auf die spannende Geschichte der jemenitischen Jüdinnen und Juden und die Ursprünge dieser köstlichen Suppe.
17. Februar 2025
#JMWTeamKocht: Jemenitische Hühnersuppe – Jüdisches Penicillin für kalte Tage
von Jennifer Leviev
Jemenitische Jüdinnen und Juden – Eine Reise durch Geschichte und Tradition
Die jüdische Gemeinschaft im Jemen ist eine der ältesten der Welt. Über Jahrhunderte hinweg prägten sie das kulturelle Leben in der Region, sahen sich jedoch auch immer wieder Verfolgung und wirtschaftlichen Schwierigkeiten ausgesetzt. Im 20. Jahrhundert wanderten viele jemenitische Juden nach Palästina aus, unterstützt von Organisationen wie dem Verein „Esra“ und dem Jüdischen Nationalfonds. Mit ihnen reiste ein kostbarer Schatz: ihre reiche Kultur, geprägt von einzigartigen Traditionen und einer unverwechselbaren Küche.
Eine ihrer kulinarischen Spezialitäten ist die jemenitische Hühnersuppe, die von kräftigen Aromen einer besonderen Gewürzmischung geprägt sind. Chawaij -eine duftende Komposition aus Kurkuma, Kreuzkümmel, Koriander, Kardamom und schwarzem Pfeffer – verleiht ihr ihren charakteristischen Geschmack. Das Zusammenspiel von langsam gekochtem Huhn, wärmenden Gewürzen und frischen Kräutern macht diese Suppe zu einem wahren Wohlfühlgericht für kalte Wintertage.
Hühnersuppe zur „Wiederherstellung gestörten Humors“
Die Kunst, Hühnerfleisch zu kochen, verdanken wir den Bewohner:innen der antiken Stadt Marissa. Diese nahe der heutigen Grenze zum Westjordanland gelegene Stadt war ein kultureller Schmelztiegel mit einer vielfältigen Bevölkerung und lag an einer bedeutenden Handelsroute.
Im 12. Jahrhundert lobte der jüdische Gelehrte Moses Maimonides, der in Spanien geboren wurde und in Kairo starb, die Hühnersuppe als Mittel „zur Wiederherstellung gestörten Humors“. Mit „Humor“ meinte er die Körpersäfte, die nach damaliger Vorstellung das Gleichgewicht des Körpers bestimmten. Doch wer weiß – vielleicht hilft sie ja auch heute noch als Rezept gegen schlechte Laune?
Die jüdische Gemeinschaft im Jemen ist eine der ältesten der Welt. Über Jahrhunderte hinweg prägten sie das kulturelle Leben in der Region, sahen sich jedoch auch immer wieder Verfolgung und wirtschaftlichen Schwierigkeiten ausgesetzt. Im 20. Jahrhundert wanderten viele jemenitische Juden nach Palästina aus, unterstützt von Organisationen wie dem Verein „Esra“ und dem Jüdischen Nationalfonds. Mit ihnen reiste ein kostbarer Schatz: ihre reiche Kultur, geprägt von einzigartigen Traditionen und einer unverwechselbaren Küche.
Eine ihrer kulinarischen Spezialitäten ist die jemenitische Hühnersuppe, die von kräftigen Aromen einer besonderen Gewürzmischung geprägt sind. Chawaij -eine duftende Komposition aus Kurkuma, Kreuzkümmel, Koriander, Kardamom und schwarzem Pfeffer – verleiht ihr ihren charakteristischen Geschmack. Das Zusammenspiel von langsam gekochtem Huhn, wärmenden Gewürzen und frischen Kräutern macht diese Suppe zu einem wahren Wohlfühlgericht für kalte Wintertage.
Hühnersuppe zur „Wiederherstellung gestörten Humors“
Die Kunst, Hühnerfleisch zu kochen, verdanken wir den Bewohner:innen der antiken Stadt Marissa. Diese nahe der heutigen Grenze zum Westjordanland gelegene Stadt war ein kultureller Schmelztiegel mit einer vielfältigen Bevölkerung und lag an einer bedeutenden Handelsroute.
Im 12. Jahrhundert lobte der jüdische Gelehrte Moses Maimonides, der in Spanien geboren wurde und in Kairo starb, die Hühnersuppe als Mittel „zur Wiederherstellung gestörten Humors“. Mit „Humor“ meinte er die Körpersäfte, die nach damaliger Vorstellung das Gleichgewicht des Körpers bestimmten. Doch wer weiß – vielleicht hilft sie ja auch heute noch als Rezept gegen schlechte Laune?
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Rezept für jemenitische Hühnersuppe
Wer jetzt Lust auf eine wärmende Schüssel Hühnersuppe bekommen hat, sollte unbedingt dieses Rezept ausprobieren. Hier sind die Zutaten:
- 1 ganzes Huhn
- 1 Zwiebel
- 3 Karotten
- 1 Peterswurzel
- 1 Stück Selleriewurzel
- 5 Knoblauchzehen
- Jeweils ein Bund: Dille, Koriander, Petersilie
- Chawij
- Salz
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Jeminitische Hühnersuppe – Schritt für Schritt
Für eine aromatische jemenitische Hühnersuppe wird das Huhn zunächst in einen großen Topf mit kaltem Wasser gelegt und einmal aufgekocht. Sobald das Wasser zu kochen beginnt, bildet sich ein Eiweißschaum auf der Oberfläche, der mit einem Sieb oder Löffel sorgfältig abgeschöpft wird, bis die Brühe klar ist.
Während das Huhn sanft vor sich hin köchelt, wird das Gemüse vorbereitet. Wurzelgemüse wie Karotten und Sellerie werden geschält und in grobe Stücke geschnitten, ebenso der Knoblauch, der für eine besonders intensive Note sorgt. Auch frische Kräuter, die der Suppe ihr unverwechselbares Aroma verleihen, werden fein gehackt.
Sobald das Gemüse bereit ist, kommt es gemeinsam mit dem Knoblauch in den Topf. Dann folgt der wichtigste Bestandteil der Gewürzmischung: Chawij, eine traditionelle jemenitische Gewürzkomposition, die der Suppe ihre tiefe, warme Würze verleiht. Auch Salz wird nach Geschmack hinzugefügt.
Nachdem alle Zutaten im Topf vereint sind, darf die Suppe bei niedriger Temperatur für etwa drei Stunden sanft köcheln. In dieser Zeit entfalten die Aromen ihre volle Wirkung, und die Brühe wird herrlich kraftvoll und wohltuend – ein echtes Hausmittel gegen Erkältungen und eine wahre Wohltat für Körper und Seele. Nach der langen Garzeit ist die jemenitische Hühnersuppe fertig und kann serviert werden – ein duftendes, wärmendes „jüdisches Penicillin“, das mit jedem Löffel Wohlbefinden schenkt.