Besonders angetan hatte es ihm, vom Schicksal Wolvi Kleins zu hören, der als 16-jähriger nach Auschwitz deportiert wurde. Als ich mit Prinz Charles zu Fuß (der Prinz darf aus Sicherheitsgründen nicht mit dem Aufzug fahren) in den 2. Stock ging, sprach er mit großer Ehrfurcht über die Shoah-Überlebenden.
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Nachdem wir einige weitere Objekte und Ereignisse aus der Wiener Jüdischen Geschichte präsentiert hatten, wandte sich unser Gästepaar dem Vermittlungsprogramm für muslimische Jugendliche zu. Unsere Besucher führten hier Gespräche mit der Leiterin unserer Vermittlungsabteilung, Hannah Landsmann, und jedem Einzelnen der aus Afghanistan stammenden jungen Menschen. Auch bei diesem Programmpunkt waren es die Überlebens- und Fluchtgeschichten der Familien, die den Prinzen und seine Gattin interessierten.
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Am Schluss blieb auch noch Zeit für ein wenig Small Talk mit viel Humor, vor allem über die von uns vorbereiteten Geschenke: eine Original-Karikatur von Sigmund Freud aus unserem Kinderbuch „Victoria Blitz“, sowie ein koscherer Gin aus dem Mostviertel. Hier galt das Interesse besonders der biologischen Produktion.
Das Gästebuch unterschrieben die königlichen Hoheiten an einem Tisch, den wir vor kurzem vom Nobelpreisträger Martin Karplus geschenkt bekamen. An diesem Tisch spielte in den 1920er Jahren sein Großvater Johann Paul Karplus mit Sigmund Freud Karten - und jetzt schrieben sich der Prince of Wales und seine Gattin darauf in unser Gästebuch ein.
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Im Weggehen erzählte seine königliche Hoheit, dass er Schirmherr des Jewish Museum London sei und fragte mich, ob unser Budget ausreichend sei. So entließ ich Prinz Charles mit der Nachricht, dass die Stadt Wien unsere Subvention in den vergangenen zwei Jahren gekürzt hat. Mit der Hoffnung auf Besserung verabschiedeten wir uns. Nach der Abfahrt des royalen Paares tranken wir den vorbereiteten English Breakfast Tee und ließen die intensive Stunde nachwirken.
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alle Fotos (c) JMW / Ouriel Morgensztern