Die Sammlung der Israelitischen Kultusgemeinde ist keine klassische museale Sammlung. Es handelt sich hierbei vielmehr um Objekte, die zu stummen Zeugen der Zerstörung der einstmals glanzvollen und reichen jüdischen Geschichte in Wien und Österreich wurden: Kultobjekte aus Synagogen, Gegenstände aus Organisationen der jüdischen Gemeinden und aus Privathaushalten sowie aus Beständen des
alten Jüdischen Museums, das 1938 von der Gestapo geschlossen wurde. In den Jahren 1938 bis 1945 wurde diese Ansammlung von Gegenständen zum einen im Völkerkundemuseum – damals Teil des Naturhistorischen Museums – inventarisiert, zum anderen in Kisten unbearbeitet und unbeaufsichtigt gelagert. Die von den Nationalsozialisten konfiszierten Objekte wurden nach 1945 an die IKG zurückgestellt. 1992 übergab die IKG dem Jüdischen Museum Wien ihre Sammlung als Dauerleihgabe. Die meisten Objekte wurden erst durch diesen Schritt zu Museumsobjekten.