Sammlungen

Das Jüdische Museum Wien beherbergt verschiedene Sammlungsbestände, die hinsichtlich ihrer Entstehungsgeschichte, ihrer Objektvielfalt sowie ihrer Provenienz unterschiedlich zu betrachten sind.

 

Mit der Gründung des heutigen Museums 1988 kaufte die Stadt Wien die Sammlung Max Berger an. Gleichzeitig begann der Aufbau einer eigenen Sammlung, der Sammlung JMW. Seit 1992 wird die Sammlung IKG als Dauerleihgabe betreut. Im selben Jahr erhielt das Museum die Sammlung Sussmann von der Anni und Heinrich Sussmann Stiftung als Dauerleihgabe. 1993 schenkte Martin Schlaff seine Antisemitica-Sammlung der Stadt Wien für das Jüdische Museum Wien, ein Jahr später, 1994, wurde die Sammlung Stern angekauft.

Die Sammlung Max Berger und das Legat Trude Berger

Max Berger widmete seine Sammlung der Erinnerung an seine in den Vernichtungslagern Auschwitz und Treblinka ermordeten Eltern und Geschwister. Mit dem Ankauf des Bestandes durch die Stadt Wien für das 1986 wieder gegründete Jüdische Museum Wien erhielten die Objekte ein neues öffentliches „Zuhause“. Max Bergers Witwe Trude Berger verstarb 2010 und hinterließ weitere Objekte aus der gemeinsamen Wohnung dem Jüdischen Museum Wien.

Die Sammlung Jüdisches Museum Wien

Die Sammlungsbestände des Jüdischen Museums Wien sind trotz seines erst relativ kurzen Bestehens sehr vielfältig. Die Objektarten der Sammlung reichen von Fotos, Lebensdokumenten, Alltagsgegenständen über Gemälde bis hin zu klassischen Judaika.

Die Sammlung IKG

Die weitaus größte Sammlung des Jüdischen Museums Wien ist die der Israelitischen Kultusgemeinde, die ihren Bestand 1992 dem Museum als Dauerleihgabe übergeben hat. Dabei handelt es sich um Kultobjekte aus Synagogen, Gegenstände aus Organisationen der jüdischen Gemeinden und aus Privathaushalten sowie aus Beständen des alten Jüdischen Museums.

Die Sammlung altes Jüdisches Museum

Das 1895 in der Wiener Rathausstraße gegründete jüdische Museum war das erste seiner Art weltweit. Die Hälfte des ursprünglichen Bestandes hat die Zeit überdauert und kann der Öffentlichkeit gezeigt werden. Der Sammlungsschwerpunkt der durchwegs assimilierten Kuratoren war Osteuropa.

Die Sammlung Sussmann

Die Sammlung Sussmann wird im Archiv aufbewahrt und umfasst einen künstlerischen Teilnachlass von Heinrich Sussmann. Der 1904 in Tarnopol geborene Heinrich und seine Frau Anni überlebten die Flucht und das Konzentrationslager Auschwitz. Zurück in Wien war Heinrich Sussmann wieder als Grafiker tätig und verarbeitete seine Erfahrungen künstlerisch.

Die Sammlung Schlaff

Die Antisemitica-Sammlung von Martin Schlaff gelangte 1993 ins Jüdische Museum Wien und ist seit 2011 in einer besonders wirkungsvollen Weise im Schaudepot ausgestellt. Die Art der Präsentation zwingt zur Reflexion von Perspektiven und einer Auseinandersetzung mit Antisemitismus.

Die Sammlung Stern

Die Sammlung Eli Stern bietet mit einer Vielzahl an Alltagsobjekten einerseits einen interessanten Einblick in das Leben vor der Gründung des Staates Israel im Jahr 1948. Andererseits verweisen Objekte mit Wien-Bezug ebenso auf die Migrationsgeschichte des 20. Jahrhunderts wie eine Reiseschreibmaschine namens Erika.